Ökologische Wärmequellen: Erde, Wasser & Luft

Erdsonde

Für die Gewinnung der Erdwärme haben sich die Erdsonden als ausgereifte und zuverlässige Lösung bewährt. Dieser Kollektor ist besonders für kleine Grundstücksflächen geeignet, auf denen nicht genügend Platz für die Installation eines Erdkollektors vorhanden ist.

Für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem Heizleistungsbedarf von 9 kW wird eine Erdsonde von ca. 110 m benötigt. Das Rohrsystem der Erdsonde wird über Tiefenbohrungen bis zu ca. 100 m senkrecht in den Boden eingebracht. Bei Bedarf kann die Sondenlänge auf mehrere Bohrungen aufgeteilt werden.

Die Erdsonden werden vertikal in das Bohrloch eingebracht. Zu sehen ist ein System mit einer Erdsondenanlage. Es können mehrere Sonden kombiniert werden, um bei gleicher Solerohrlänge eine geringere Bohrtiefe zu erreichen.

Erdkollektor

Der Erdkollektor besteht aus einem Rohrsystem, das großflächig ca. 20 cm unterhalb der Frostgrenze verlegt wird. Das Rohrsystem wird in 1,2 -1,5 m Tiefe verlegt. In dieser Tiefe herrschen das ganze Jahr über relativ konstante Temperaturen von 5 – 15 °C. Der Kollektor eignet sich besonders für Häuser mit einer ausreichend großen Grundstücksfläche. Die Wärmeentzugsleistung ist ab hängig von der Bodenbeschaffenheit. Je feuchter der Boden, desto höher ist diese Leistung. Für ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche und einem Heizleistungsbedarf von 9 kW werden etwa 250 m² Grund- stücksfläche benötigt. Hier dargestellt ist ein System mit 2 Kreisen. Mehrere Kreise werden nötig, wenn mit nur einem Kreis die maximale Solerohrlänge überschritten wird.

Wärmepumpenanlage mit Grundwasserbrunnenanlage und Zwischenwärmetauscher

Sind im Grundwasser Inhaltstoffe in einer Konzentration vorhanden, die den Verdampfer der Wärmepumpe korrodieren /verschlammen, so kann ein geschraubter Wärmetauscher zwischen der Grundwasser Brunnenananlage und der Wärmepumpe installiert werden. Im Schadensfall ist der Wärmetauscher leicht aufzuschrauben, um ihn zu reinigen, evtl. schadhafte Platten zu tauschen und wieder zusammenzubauen, ohne in den Kältekreis der Wärmepumpe eingreifen zu müssen. Der Schlupf von 3 K (Temperaturverlust über den Zwischenwärmetauscher) ist gegenüber einer Sole/Wasser Wärmepumpe infolge der hohen Grundwassertem peratur zu vernachlässigen. Saug- und Schluckbrunnen werden in einem Abstand von ca. 15 m installiert. Der Saugbrunnen für die Entnahme des Wassers muss in der Fließrichtung des Grundwassers vor dem Schluckbrunnen angeordnet sein.

Wärmequelle Luft

Die Luft/Wasser Wärmepumpe nutzt die von der Sonne erwärmte Außenluft. Diese steht überall und in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Die Umgebungsluft unterliegt jahreszeitlich bedingt hohen Temperaturschwankungen. In der Regel wird deshalb eine Luft/Wasser Wärmepumpe mit einem zweiten Wärmeerzeuger kombiniert. Mit dem neuen Wärmepumpen Kompressor ist die geoTHERM classic optimal auf niedrige Wärmequellentemperaturen ausgelegt. Eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) ist dadurch gesichert.

Luft/Wasser Wärmepumpen sind nicht genehmigungspflichtig. Richtlinien, besonders im Bereich Lärm, sind jedoch zu berücksichtigen. Der große Vorteil von Luft/Wasser Wärmepumpen liegt einerseits in den geringen Investitionskosten und anderseits in der Möglichkeit der alleinigen Erschließung der Wärmequelle Luft durch den ausführenden Fachhandwerksbetrieb.

Mit der Luft/Wasser Wärmepumpe ist außerdem die Sanierung alter Heizungsanlagen ohne Probleme möglich. Durch die Kompaktanlage für die Innenaufstellung können alte Wärmeerzeuger einfach ersetzt werden. Eine Innenaufstellung vereinfacht Servicearbeiten, schont die Wärmepumpe vor Witterungseinflüssen und bietet auch bei Stromausfall Schutz vor Frostschäden. Die Wärmepumpe sollte möglichst in einem Kellerraum installiert werden. Aufgrund der äußeren Schallemissionen sollte die Installation der Luftkanäle nur in Absprache mit den Nachbarn erfolgen.

Grundlegendes

Außenluft erfordert den geringsten Aufwand zur Erschließung einer Wärmequelle. Die Luft wird über einen Kanal angesaugt, im Verdampfer der Wärmepumpe abgekühlt und anschließend über einem zweiten Kanal oder Schlauch wieder an die Umgebung abgegeben. Bis zu einer Außenlufttemperatur von -20°C kann die Luft/Wasser Wärmepumpe noch Heizwärme erzeugen. Allerdings wird bei einer optimierten Auslegung bei extrem niedrigen Außenlufttemperaturen der Wärmebedarf für die Beheizung des Gebäudes nicht mehr vollständig gedeckt. Eine in der Wärmepumpe integrierte Elektro-Zusatzheizung (6 kW) schaltet sich deshalb beim Erreichen des Bivalenzpunktes zu.

Die Luft/Wasser Wärmepumpe geoTHERM classic zeichnet sich durch ihren flexibel wählbaren Installationsort aus. Neben dem Lufteinlass von hinten (in Verbindung mit dem Zubehör VWZ LE 50,730 x 850 mm, VWZ LE 100, 730 x 850 mm oder VWZ LEK, 600 x 600 Konus) kann der Luftauslass von links, rechts oder oben gewählt werden.

Ferner kann der Installationsort entweder oberhalb der Erdgleiche (z.B. in einem Wirtschaftsraum) mit Wetterschutzgitter VWZ GA/GE oder unterhalb der Erdgleiche (Keller) in Kombination mit üblichen Lichtschächten gewählt werden.